Mit Elefant und Nashorn auf Du

MTiere in freier Wildbahn haben etwas faszinierend-exotisches. Dabei ist es erst mal egal, ob es ein heimisches Tier ist. Ein Wildschwein zum Beispiel. Oder ein Fuchs. Ein Kranich, ein Eisvogel oder ein Storch. Wer aber schon einmal Tiere in Afrika beobachtet hat, wird sie künftig sicherlich mit anderen Augen betrachten. Und auch ihrer Umwelt, die ja eine Zeitlang auch die des Beobachters war, größere Aufmerksamkeit und vielleicht sogar Respekt schenken.

Wildtierfotografie ist ein faszinierendes Genre. Insbesondere Großtiere abzubilden, ist zumindest für uns Mitteleuropäer, die wir die Tiere nur aus dem Zoo oder Tierpark kennen, ein erhebendes Gefühl. Zumindest war es das für mich. Unterwegs im Safaribus - aussteigen verboten - stand da plötzlich eine Herde Elefanten mitten auf dem Weg. Wie bei uns mal ein Fuchs über die Straße schnürt. Oder in Berlin eine Wildschweinrotte eine durch den Wald führende Straße quert. So schlendern in Namibia die Elefanten über die Schotterpisten, suchen die Warzenschweine am Straßenrand nach Futter, zotteln die Zebras durch die Steppe. Oder vergleichbar einer wiederkäuenden Kuh hier, ruht dort das Gnu im Steppengras.

Und am Anfang war die Frage: Wie halte ich das fest? Womit fotografiere ich das? Welche Ausrüstung nehme ich mit? Welche Objektive sind am besten geeignet?

Bei der Ausrüstung muss man - platt gesagt - flexibel sein. Wer nicht ausschließlich touristisch unterwegs ist, sondern auch einen fotografischen Anspruch hat, der sollte sowohl das Weitwinkel für die wahnsinns Landschaft mit ihren extremen Farbkompositionen als auch das extreme Tele für die Großtiere im Gepäck haben. Nicht zu vergessen, ein Makro-Objektiv für die kleineren Tiere wie Schlangen, Echsen, Geckos. Und keine Angst vor den Schlangen. Die sind meist schlauer als der Mensch und verziehen sich, sobald sie merken, es nähert sich etwas, das größer ist als sie es fressen können.

Für Fotografen mit professionellen Anspruch empfiehlt es sich, mindestens zwei Gehäuse mitzunehmen. Ich habe es mehrfach erlebt, dass eine Kamera gefallen ist und anschließend unbrauchbar war. Ersatz zu haben ist dann schon sehr beruhigend. Wobei ich meist ohnehin mit zwei Gehäusen arbeite. Eines ist mit dem 400 mm oder gar 600er Tele ausgestattet. Denn insbesondere Elefanten, Nashörner und Giraffen halten ihren Sicherheitsabstand ein. Auf dem zweiten Gehäuse ist das 50-200 mm Objektiv, falls doch mal ein Tier näher kommt. Lichtstarke Zooms haben sich bewährt, denn häufig hat man Fotoglück in der Dämmerung, wenn die Tiere zum Saufen ans Wasserloch kommen. Es gibt dann bei dem Licht der unter- oder aufgehenden Sonne einfach die schöneren Bilder.

Zooms sind auch deshalb meine erste Wahl, weil man mit ihnen einen großen Brennweitenbereich abdecken kann, ohne das Gewicht vieler Festbrennweiten schleppen zu müssen. Was sich insbesondere bei den Gewichtsbeschränkungen der Fluglinien bemerkbar macht. Dass man die Fotoausrüstung als Handgepäck mitnehmen sollte, dürfte eigentlich klar sein.

Ebenso muss wohl nicht extra erwähnt werden, dass man sich mit ausreichend Fotospeicher eindeckt. Das sind einerseits genug Speicherkarten für die Bodys und am besten eine leichte Festplatte mit viel Speicher, um die Bilder sicher zu überspielen und aufzubewahren, damit am nächsten Fototag die Speicherkarten wieder frei sind. Für mich hat sich dabei die Sandisk Extreme Portable mit zwei TB Speicherplatz als zuverlässig und ausreichend für eine mehrwöchige Safari gezeigt. Aber auch davon nehme ich für alle Fälle Ersatz mit und speichere doppelt, damit die wertvollen Bilder nicht verloren gehen, sollte eine der Festplatten abkacken oder sonstwie verloren gehen.